Nesselfieber, auch bekannt als Urtikaria oder Nesselausschlag, ist eine häufige allergische Reaktion bei Pferden. Es zeigt sich durch plötzlich auftretende, erhabene Quaddeln auf der Haut, die oft jucken und das Pferd sehr unruhig machen können. Hier ist eine umfassende Anleitung zur Beurteilung und Behandlung von Nesselfieber bei Pferden.

Ursachen von Nesselfieber bei Pferden

Nesselfieber wird durch eine allergische Reaktion auf Substanzen verursacht, mit denen das Pferd in Kontakt kommt, inhaliert oder in seltenen Fällen frisst. Zu den häufigsten Auslösern gehören:

• Pollen und Schimmelsporen: Diese können saisonal bedingt sein und allergische Reaktionen auslösen.
• Insektenstiche und -bisse: Besonders Mücken und Bremsen können Allergene übertragen.
• Pflanzenkontakt: Stachlige Pflanzen wie Brennnesseln (Urtica dioica) enthalten Histamine und andere reizende Substanzen, die Hautreaktionen hervorrufen können.
• Medikamente und Impfstoffe: Einige Pferde reagieren empfindlich auf bestimmte Medikamente oder Impfstoffe.

Symptome von Nesselfieber

Die Symptome von Nesselfieber können schnell und heftig auftreten:

• Erhabene Quaddeln: Diese treten meist plötzlich auf und können sich über den gesamten Körper ausbreiten.
• Juckreiz und Unruhe: Das Pferd kratzt sich häufig und zeigt Anzeichen von Unwohlsein.
• Schwellungen: Besonders betroffen sind oft die Augenlider und die Schnauze.
• Schwäche und Lahmheit: In schweren Fällen kann das Pferd schwach oder lahm wirken.

Diagnose und Behandlung

Diagnose

Die Diagnose von Nesselfieber basiert hauptsächlich auf der klinischen Untersuchung und der Anamnese des Pferdes:

• Anamnese: Informationen über den Kontakt mit potenziellen Allergenen und das Umfeld des Pferdes sind entscheidend.
• Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird die Hautläsionen untersuchen und eventuell weitere Tests durchführen, um andere Ursachen auszuschließen.

Behandlung

Die Behandlung von Nesselfieber richtet sich nach der Schwere der Symptome:

• Antihistaminika und Steroide: Diese Medikamente können helfen, die allergische Reaktion zu kontrollieren und den Juckreiz zu lindern.
• Topische Behandlungen: Salben und Lotionen können direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um die Haut zu beruhigen.
• Vermeidung von Allergenen: Es ist wichtig, das Pferd von den auslösenden Substanzen fernzuhalten. Dies kann regelmäßige Kontrollen der Weiden und Stallungen beinhalten.

Prävention

Um das Risiko von Nesselfieber zu minimieren, sollten Pferdehalter folgende Maßnahmen ergreifen:

• Regelmäßige Überprüfung der Weiden: Stellen Sie sicher, dass keine giftigen Pflanzen auf den Weiden wachsen.
• Einsatz von Insektenschutzmitteln: Nutzen Sie geeignete Insektenschutzmittel, um Stiche und Bisse zu verhindern.
• Saubere Stallumgebung: Halten Sie die Stallungen sauber und frei von Staub und Schimmel.

Nesselfieber kann für Pferde sehr unangenehm sein, aber mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit können die Symptome effektiv gemanagt werden. Wenn Sie Anzeichen von Nesselfieber bei Ihrem Pferd bemerken, zögern Sie nicht, einen Tierarzt zu konsultieren, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.